Jacqueline Peychär startet durch

Toller Bericht in der Tiroler Tageszeitung von Daniel Lenninger – Danke!
Tirols Squash-Ass Jacqueline Peychär erzählt von ihrer Karriere in einer Randsportart.

Innsbruck – Die Innsbruckerin Jacqueline Peychär ist Österreichs aktuell erfolgreichste Squash-Spielerin. Die jüngere Schwester des ehemaligen Tiroler Leichtathletik-Asses Isagani Peychär kürte sich vor einem Monat bei den Sport Austria Finals zum vierten Mal in Serie zur Staatsmeisterin. International ist die auf Platz 99 der Weltrangliste liegende 27-Jährige auf der PSA World Tour unterwegs, wo kürzlich in Gibraltar mit dem Halbfinal-Einzug das beste Karriere-Ergebnis gelang. Bei Europameisterschaften stand öfter das Achtelfinale zu Buche.

Vom Sport leben? Fast unmöglich …
Das klingt nach einer Sportlerin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat – für Peychär ein Wunschtraum. „Bei uns können weitweit nur die besten 10 oder 20 Squash-Spieler vom Sport leben“, erzählt die in Wien lebende Tochter einer Philippinerin und eines Tirolers aus ihrer Karriere in einer Randsportart: „Für mich ist es ein Nullsummenspiel.“

Die selbstständige Physiotherapeutin zählt zu den unzähligen Sportlern, die ihre Passion professionell betreiben und dennoch einem Brotberuf nachgehen. Das sei nicht selten mit einem schlechten Gewissen verbunden. „Wenn ich arbeite, habe ich das Gefühl, ich sollte jetzt eigentlich trainieren. Und wenn ich trainiere, denke ich mir oft, ich sollte jetzt arbeiten.“ Verzichten müsse man letztlich auf vieles.


Das Feuer in der ehemaligen Akteurin des 1. Tiroler Squash Vereins ist deshalb noch lange nicht erloschen. „Ich möchte noch einmal richtig angreifen“, betont Peychär, die sich „im besten Squash-Alter“ wähnt. Auf Team-Ebene holte Peychär („die Top 50 wären cool“) heuer mit der NV Squash-Union Wr. Neudorf Mödling den sechsten Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Dass die Sport Austria Finals im kommenden Jahr nach Innsbruck übersiedeln, freut Peychär. Einen Haken daran gibt es aber, wie Helmut Pachner, Präsident des Tiroler Squash Rackets Verbands, wehmütig verkündet: „Wir können bei den Sport Austria Finals wegen zu weniger Hallen keine Einzel-Staatsmeisterschaften, sondern nur das Bundesliga-Finale ausrichten. Ein zusätzlicher, temporärer Glas-Court hätte 25.000 Euro gekostet und ist für uns nicht zu stemmen.“